Polymerisationstopf
Polymerisations- bzw. Drucktöpfe dienen in der Zahntechnik zur Aushärtung von z. B. Aufbissschienen und anderen Produkten aus Kunststoff. Die Modellformen werden dazu direkt nach der Materialbefüllung in den Topf gelegt. Dieser enthält warmes Wasser und wird luftdicht verschlossen. Unter hohem Druck wird in der Folge die sogenannte Polymerisation des Füllmaterials ausgelöst: In diesem chemischen Prozess verdichtet sich der noch flüssige Werkstoff und erhält seine Härte und Stabilität.
Die Funktionsweise
Die Anwendung eines Polymerisationstopfs umfasst nur wenige sowie einfache Arbeitsschritte:
- Zunächst wird warmes Wasser in den Topf gegeben und das Arbeitsmodell hinzugefügt. Größere Polymerisationstöpfe erlauben es, mehrere Arbeiten gleichzeitig auszuhärten.
- Die Druckzufuhr erfolgt über einen Druckschlauch und ein entsprechendes Ventil. Dieses lässt sich wiederum über einen Drehschalter regulieren. Ein Manometer (Druckmessgerät) gibt Auskunft über das exakte Druckverhältnis – dieses sollte während des gesamten Vorgangs bei 2 bis 3 Bar liegen. Der Druck verhindert die Bildung von Siedeblasen, da sich durch ihn der Siedepunkt des Wassers erhöht.
- Die Polymerisation dauert ca. 30 Minuten. Der Deckel muss während des Prozesses dauerhaft geschlossen bleiben, damit die Blasen- und Porenbildung am Kunststoff vermieden wird. Nachdem das Material ausgehärtet ist, wird der Druck wieder abgelassen und das Arbeitsmodell bzw. die Einbettform entnommen.
Drucktöpfe ermöglichen die einfache wie schnelle Aushärtung von dentaltechnischen Kunststoffen und gehören zu den wichtigsten Utensilien im Dentallabor. Alternativ stehen heute aber auch Lichthärtegeräte zur Verfügung. Bei diesen wird der Polymerisationsvorgang mittels Lichtbestrahlung ausgelöst.